Am 10. und 11. November 2025 fand zum 23. Mal die Lehrkräftefortbildung „Herbstschule System Erde“ statt. Sie wurde wie in den vergangenen Jahren vom GFZ-Schülerlabor in Zusammenarbeit mit der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG) organisiert. Das diesjährige Thema lautete „Geoökosysteme im Wandel“. Rund 95 Lehrkräfte, Referendar:innen und Studierende nahmen an der zweitägigen Veranstaltung teil.
Das diesjährige Thema der Herbstschule orientiert sich an dem neu erstellten Rahmenlehrplan für Geografie der gymnasialen Oberstufe in Berlin und Brandenburg. Ziel ist es, Lehrkräfte bei der Umsetzung der neuen inhaltlichen Schwerpunkte zu unterstützen, Orientierung zu geben und den Einstieg in die Themenfelder des neuen Rahmenlehrplans zu erleichtern.
Aktuelle Themen und Forschungsergebnisse aus den Geowissenschaften sollen durch die Herbstschule für den Unterricht nutzbar gemacht werden und so den naturwissenschaftlichen Teil des Geografieunterrichts stärken. Forschende verschiedener Einrichtungen präsentierten in Fachvorträgen neueste Erkenntnisse aus ihren jeweiligen Fachrichtungen.
Unter den Vortragenden waren Wissenschaftler:innen vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), von der Humboldt-Universität zu Berlin (HU), vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) sowie vom GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung.
Dies waren die Beiträge des GFZ zu dieser Lehrkräftefortbildung:
Dr. Sven Fuchs (Sektion 4.3 Geoenergie) - „Geothermische Wärme: auf dem Weg zur klimaneutralen Transformation der Wirtschaft und heimischer Ressourcennutzung“
Dr. Judith Bott (Sektion 4.5 Untergrund-Prozessmodellierung) - „Geologische 3D-Modelle bringen Licht in den nutzbaren Untergrund“
Tim Schöne (Sektion 3.4 Reaktive Fluide und Geomaterialien) - „Sicherheit für eine Million Jahre: wie Geowissenschaften zur Endlagersuche beitragen“
Dr. Sabrina Metzger (Sektion 4.1 Dynamik der Lithosphäre) - „Wie Plattentektonik und Klima(wandel) unser Habitat verändern: Einblicke in satellitengestützte Erdforschung“
Prof. Philipp Weis (Sektion 3.1 Anorganische und Isotopengeochemie) - „Forschung zu mineralischen Rohstoffen als Beitrag zum EU Critical Raw Materials Act“
Ergänzend zu den Fachvorträgen konnten die Teilnehmenden in praxisnahen Workshops eigene Erfahrungen sammeln und Materialien für den Unterricht mitnehmen. Die Workshops wurden unter anderem vom Deutschen Wetterdienst Potsdam, der iMINT-Akademie, der Universität Potsdam, dem AWI, der Freien Universität Berlin (FU) sowie dem GFZ angeboten. In kleinen Arbeitsgruppen setzten sich die Lehrkräfte mit den drei letzten Eiszeiten auseinander, die das heutige Landschaftsbild Deutschlands prägen, gingen der Frage „Wie dauerhaft ist Dauerfrost?“ nach und begaben sich auf die Spurensuche nach dem Klimawandel und bekamen so Einblicke in die Methodik der Attributionsforschung. Weitere Workshops luden dazu ein, den Tiefseebergbau aus unterschiedlichen Perspektiven zu bewerten oder geografisches Wissen auf kreative Weise anzuwenden, etwa in Form des Escape Game „Tsunami -Countdown - Die Rettungsmission beginnt!“. Das vielfältige Programm macht deutlich, wie sich geowissenschaftliche Themen mit praktischen, anschaulichen und kreativen Methoden in den Unterricht integrieren lassen.
Wir danken an dieser Stelle noch einmal allen beteiligten Wissenschaftler:innen für ihr Engagement und die tolle fachliche Unterstützung!