Landschaften als Kohlenstoffschwämme - Auf dem Weg zu einer langfristigen netto-negativen Landnutzung | CSponge

In diesem Projekt, das im Rahmen des InnoPool-Programms des Helmholtz-Forschungsbereichs „Erde und Umwelt“ gefördert wird, soll ein neues landschaftsbezogenes Konzept für die künftige Landnutzung bzw. -bewirtschaftung entwickelt werden, das das Kohlenstoffspeicherpotenzial von Landschaften berücksichtigt, mit dem Ziel, „Netto-Null-Landschaften“ zu schaffen.

Landschaften können Kohlenstoff, der durch die Photosynthese von Pflanzen gebunden wird, in Böden und Sedimenten speichern. Dieser stabile Kohlenstoff kann zu einer langfristigen Senke für atmosphärischen Kohlenstoff werden, wenn er durch Flüsse in geologische Becken (z. B. Tiefseesedimente) verlagert wird. Seit mehreren Jahrtausenden hat der Mensch Flusslandschaften gestaltet, um sie für die Landwirtschaft und den Verkehr effizienter zu machen. Während diese Aktivitäten die biogeochemischen Flüsse verändern, sind ihre Auswirkungen auf den Kohlenstoffkreislauf nicht quantifiziert.

 

In einem gemeinsamen Projekt mit einem Team von Partnern am GFZ sowie dem Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wollen wir Mechanismen der Kohlenstofffixierung, -stabilisierung, -umwandlung und -mobilisierung in fluvialen Systemen über geologisch relevante Zeitskalen verstehen und quantifizieren. Anhand von Sedimentarchiven der jüngeren geologischen Vergangenheit (Erdzeitalter, Holozän) wollen wir natürliche (d.h. paläoklimatische) und anthropogene Störungen von Landschaften und deren Auswirkungen auf die Stabilisierung und Speicherung von Kohlenstoff identifizieren.

Dieses Projekt (2025-2028) zielt darauf ab, die Auswirkungen von natürlichen Prozessen und menschlichen Eingriffen in Flusssystemen in Nordostdeutschland zu quantifizieren - mit einem Schwerpunkt auf den Flüssen Oder und Peene. Wir verwenden eine Vielzahl von Instrumenten aus den Bereichen Sedimentologie, Geomorphologie, Paläoklimatologie, organische und anorganische Geochemie an Flusssedimenten und marinen Archiven, um Veränderungen bei der Kohlenstoffgewinnung, -stabilisierung und -umwandlung in Zeiten natürlicher Klimaschwankungen und größerer menschlicher Eingriffe zu verfolgen.

 

  • 2025 - 2028

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