NASCAST | Einfluss des Nasca Subduktionszyklus auf die Andenverkürzung
Der Einfluss des seismischen Zyklus der Nasca-Subduktion auf die laterale Verkürzung des Zentralanden-Hinterlandes, beobachtet mittels tektonischer Geodäsie.

Orogene an aktiven Plattengrenzen verkürzen sowohl im Vorland nahe der Plattengrenze als auch im kontinentalen Hinterland. Die Hinterlandsverkürzung spiegelt dabei Prozesse im Vorland wider, allerdings mit langsameren Geschwindigkeiten und zeitlicher Verzögerung, was zu einer drastischen Unterschätzung des seismischen Potenzials der lokalen Strukturen führt. Das Verständnis, wie Deformation im Vor- und Hinterland gekoppelt ist, ist nötig um das seismische Potential der Region richtig abzuschätzen.
Wir quantifizieren die Deformation der östlichen Zentralanden mit Hilfe satellitengestützter Beobachtungsmethoden und numerischer Modellierung. Radarinterferometrische-(InSAR) und präzise Positionierungs-(GNSS)-Zeitreihen liefern uns Bodenbewegungskarten mit mm-Genauigkeit und hoher Auflösung in Zeit (Tage) und Raum (~100 m). Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Übergang von oberflächennaher zu tiefer Deformation nördlich und südlich von 23°S. Mit maßgeschneiderten kinematischen Modellen werden wir die Geometrie und die Versatzraten der aktiven Störungen im Hinterland und deren seismisches Potential bestimmen. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf gekoppelten transienten Prozessen im Hinterland, wie sie z. B. durch das große Iquique-Erdbeben in 2014 ausgelöst wurden.
Projektlaufzeit
2024-2028
Zuwendungsgeber
Stipendium Doctorado Becas Chile der Agencia Nacional de Investigación y Desarrollo (ANID)
Kooperationen
Bodo Bookhagen, Carlos Peña, Magda Patyniak (Uni Potsdam); Laura Giambiagi (National Uni Tucuman; Francisco Delgado (Uni Chile)