High-Performance Coring Rig (HiPerCoRig)
Das HiPerCoRig ist ein Seebohrsystem, das für die Gewinnung von Bohrkernen in bis zu 200 Metern Wassertiefe entwickelt wurde. Es besteht aus einer modularen Bohrplattform inklusive Verankerung, einer Bohranlage mit einem innovativen, hydraulisch angetriebenen Bohrhammersystem, sowie Versorgungsbooten. Die Entwicklung wurde gemeinsam von der TU Braunschweig und der Hochschule Bochum mit Unterstützung des Deutschen Forschungsbohrkonsortiums, GESEP e.V., beantragt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert.
HiPerCoRig ermöglicht Kernbohrungen von bis zu 100 Metern Tiefe in wenig konsolidierten, also lockeren Sedimenten. Damit eröffnet es neue Forschungszugänge für die Paläoklimatologie, Limnologie und Geowissenschaften, insbesondere zur Erschließung von Klima- und Umweltarchiven auf Land, in Seen und in flachen Meeresregionen. Das HiPerCoRig hat in der Vergangenheit nach einem ersten Einsatz im Mondsee im Jahr 2019 bei weiteren Bohrprojekten im Bodensee, Hallstätter See sowie auf Bora Bora seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt, wobei auch Forschende des GFZ aktiv beteiligt waren.
Das GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung hat das HiPerCoRig (High-Performance Coring Rig) als Dauerleihgabe von der Technischen Universität Braunschweig übernommen. Das HiPerCoRig wird auf Non-Profit-Basis für nationale und internationale Forschungsteams für Wissenschaftler durch die GFZ Sektion 4.2 (Geomechanik und Wissenschaftliches Bohren) bereitgestellt, die zum Erreichen ihrer wissenschaftlichen Ziele vollständige und kontinuierliche Kernbohrungen benötigen. Die Projekte tragen Transport- und Betriebskosten sowie eine Wartungsgebühr, die der nachhaltigen Sicherung der Bohranlage dient.
Ansprechpartner: Thomas Wiersberg
Referenzen:
Harms, U., Raschke, U., Anselmetti, F. S., Strasser, M., Wittig, V., Wessels, M., Schaller, S., Fabbri, S. C., Niederreiter, R., and Schwalb, A.: Hipercorig – an innovative hydraulic coring system recovering over 60 m long sediment cores from deep perialpine lakes, Sci. Dril., 28, 29–41,