MICOL-FUNTRANS

Platzierung von Kolonisationssäulen im Gletschervorfeld des Lyngmarks-Gletschers auf der Disko-Insel in Westgrönland.
Platzierung von Kolonisationssäulen im Gletschervorfeld des Lyngmarks-Gletschers auf der Disko-Insel in Westgrönland. (Foto: C. Keuschnig)
Unbesiedelte Sedimente wurden vor dem Einbringen ins Feld in Kolonisationssäulen eingefüllt. Die verschiedenen Filtermaterialien bieten unterschiedliche Barrieren für das Eindringen von Pilzhyphen. So lässt sich die Bedeutung von Pilzhyphen in Szenarien der Bodenbesiedlung für eine potenzielle koabhängige Bakteriengemeinschaft im Zentimeterbereich untersuchen.
Unbesiedelte Sedimente wurden vor dem Einbringen ins Feld in Kolonisationssäulen eingefüllt. Die verschiedenen Filtermaterialien bieten unterschiedliche Barrieren für das Eindringen von Pilzhyphen. So lässt sich die Bedeutung von Pilzhyphen in Szenarien der Bodenbesiedlung für eine potenzielle koabhängige Bakteriengemeinschaft im Zentimeterbereich untersuchen. (Foto: C. Keuschnig)
Pilzbesiedlungssäulen, gefüllt mit unbesiedeltem Sediment aus der Gletscherfront, die im Sommer 2024 für ein Jahr in den Oberboden des Vorfeldes eingebracht wurden. Lokale Mikroorganismen-Gemeinschaften können das Sediment im Inneren durch Filter an den Eingängen der Säulen besiedeln.
Pilzbesiedlungssäulen, gefüllt mit unbesiedeltem Sediment aus der Gletscherfront, die im Sommer 2024 für ein Jahr in den Oberboden des Vorfeldes eingebracht wurden. Lokale Mikroorganismen-Gemeinschaften können das Sediment im Inneren durch Filter an den Eingängen der Säulen besiedeln. (Foto: C. Keuschnig)
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HORIZON Marie Skłodowska-Curie Actions MSCA Postdoctoral Fellowships 2022 “MICOL-FUNTRANS: Microbial soil colonization and structure formation by fungal hyphae mediated transport”

MICOL-FUNTRANS erforscht eine einzigartige Fähigkeit von Mikroben - die Bewegung von Bakterien entlang von Pilzhyphen im Boden. Pilzhyphen sind fadenförmige biologische Strukturen, die sich im Boden über weite Strecken erstrecken können und in diesem komplexen Lebensraum ein „physisches Verbindungsnetz“ bilden. Obwohl dieses Phänomen in der Natur nur selten untersucht wird, könnte es viele geomikrobiologisch vermittelte Prozesse maßgeblich beeinflussen.

Wir gehen von der Hypothese aus, dass Pilznetzwerke bevorzugte Routen für pilzassoziierte Bakterien darstellen und ihnen einen schnellen und direkten Weg durch den Boden bieten. Mit anderen Worten: Anstatt sich wahllos durch den Boden zu bewegen, können Bakterien auf Pilzfäden „mitfahren“, was es ihnen erleichtert, neue Gebiete zu besiedeln. Das Verständnis dieses Mechanismus ist von entscheidender Bedeutung, da er eine Schlüsselrolle bei der Bodenbesiedlung und der allgemeinen Migration von Bakterien im Boden spielen kann.

Wir verwenden neu entwickelte Mikrokosmen, die es uns ermöglichen, die Bodenbesiedlungsraten und die damit verbundene Artenvielfalt unter verschiedenen kontrollierten Bedingungen im Labor zu verfolgen. Diese Erkenntnisse werden durch Feldexperimente in natürlichen Chronosequenzen der Bodenentwicklung in Gletschervorfeldern in Grönland, Island und Österreich auf die reale Welt übertragen. 

Der interdisziplinäre Charakter des Projekts schafft neue Kooperationsnetzwerke - innerhalb des GFZ, auf nationaler Ebene innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft und mit internationalen Partnern. Durch die Zusammenführung modernster Expertise in der Geomikrobiologie und Geochemie schafft MICOL-FUNTRANS neue Erkenntnisse darüber, wie mikroskopisches Leben die Böden unseres Planeten formt und verändert.

Details zum Projekt

Projektzeitraum: 2024-2026

Finanzierung: MSCA Postdoctoral Fellowships 2022 (Zuschuss-Nr. 101108340)

Link: MICOL-FUNTRANS auf der CORDIS-Datenbank der EU

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