Open Science
Open Science ist eine Bewegung, die darauf abzielt, wissenschaftliche Forschung zugänglicher, transparenter und reproduzierbarer zu machen. Sie umfasst Open-Access-Publikationen, die Bereitstellung und Nachnutzung von Forschungsdaten und -software sowie die Förderung der interdisziplinären und interinstitutionellen Zusammenarbeit. Ein wesentlicher Aspekt - und gleichzeitig eine Herausforderung von Open Science - ist die Verknüpfung unterschiedlicher Forschungsergebnisse. wie Texte, Daten, Proben und Software sowie die eindeutige Identifizierung von Autoren und Institutionen in einem digitalen, maschinenlesbaren und zitierfähigen Format. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Datenproduzenten und ihre Institutionen die angemessene Anerkennung für ihre Beiträge erhalten.
Open Science stärkt das Vertrauen in wissenschaftliche Erkenntnisse und beschleunigt die Verbreitung von Wissen. Die vollständige Umsetzung von Open Science erfordert auch eine kulturelle Veränderung der Anerkennung wissenschaftlicher Leistung, um die Beiträge von Einzelpersonen in ihren verschiedenen Rollen während des gesamten Datenlebenszyklus anzuerkennen und zu belohnen, in Übereinstimmung mit den Prinzipien der San Francisco Declaration on Research Assessment (DORA) und der Coalition for Advancing Research Assessment (CoARA).
Seit der Berliner Erklärung über den offenen Zugang zu wissenschaftlichem Wissen im Jahr 2003, ist die Sektion 5.1 Daten- und Informationsmanagement aktiv an der Entwicklung von Open Science beteiligt. Die vormalige GFZ Sektion Bibliothek und Informationsdienste war eine der ersten digitalen Bibliotheken in den Geowissenschaften und nimmt eine führende Rolle in der Gründung und Leitung des Helmholtz Open Science Office bis 2021 ein. Darüber hinaus war sie am DFG-Projekt STD-DOI - Publikation und Zitation von Primärdaten (2003-2007) beteiligt, in dem DOIs für Forschungsdaten eingeführt wurden und welches die Gründung von der DOI Registrierungsagentur DataCite zum Ergebnis hatte. Im Rahmen dieses Projektes wurde am GFZ am 12. September 2006 der ersten DOI für Daten registriert.
Seitdem hat die Sektion im Rahmen zahlreicher Projekte den offenen Zugang zu Wissen mitgestaltet. Diese sind, unter anderem, (1) re3data, das interdisziplinäre Register für Forschungsdaten-Repositorien, welches bis heute als DataCite Service weitergeführt wird, (2) die Research Data Alliance (RDA), (3) die internationale Coalition for Publishing Data in the Earth and Space Sciences (COPDESS), die gemeinsam mit Verlagen und Repositorien wichtige Impulse für die Anerkennung von Forschungsdaten in den Geowissenschaften erreicht hat, (4) OneGeochemistry, sowie auf nationaler Ebene die Helmholtz Metadata Collaboration (HMC) und die NFDI4Earth.
Der Fachinformationsdienst Geowissenschaften (FID GEO) fördert und unterstützt über sein Netzwerk nationaler geowissenschaftlicher Fachgesellschaften Open Science in den Geowissenschaften. FID GEO bietet über die Partnerrepositorien GEO-LEOe-docs und GFZ Data Services Text- und Datenveröffentlichungsdienste an und ist als nationale Kompetenz für Open Science in den Geowissenschaften anerkannt. Die Datenpublikationsdienste der Sektion 5.1. werden im Rahmen des fachspezifischen Repositoriums GFZ Data Services kontinuierlich weiterentwickelt (FAIR Prinzipien, umfassende Metadaten, Datenbeschreibungstemplates) und auf wissenschaftliche Software und Identifikation von physischen Proben (IGSN) erweitert. GFZ Data Services wird heute international als ein Ort für die Publikation von gut kuratierten geowissenschaftlichen Daten geschätzt und genutzt.
Die Integration von Open Science in alle Services (Open Access Publikationen und Transformation, GFZ Data Services, FID GEO) ist ein wesentlicher Bestandteil der Strategie der Sektion Daten und Informationsmanagement, um die Wirkung und Reichweite der Forschung zu erhöhen und eine kollaborative und transparente wissenschaftliche Gemeinschaft zu fördern.