Langfristige Entwicklung von Rift-Rift-Rift Triple Junctions: Numerische Modellierung und Feldbeobachtungen
Das Auftreten von drei kontinentalen Rift-Armen an einem einzigen Punkt führt zur Bildung einer sogenannten Rift-Rift-Rift Triple Junction. Triple Junctions gehören zu den bemerkenswertesten Merkmalen der globalen Plattentektonik, aber ihre Entstehung, Entwicklung und Beziehung zum Magmatismus und zur Dynamik des Erdmantels bleiben umstritten. Bislang stammen die meisten unserer Erkenntnisse über die Entstehung und Stabilität von Triple Junctions aus Studien zur Plattenkinematik. Diese kinematischen Modelle können jedoch nicht die Dynamik von Ursache und Wirkung in Bezug auf die gemeinsame Entwicklung von Verwerfungen, Topographie, Oberflächenprozessen, Magmatismus und Plattenbewegungen erfassen. Die gemeinsame Interpretation von numerischen Modellen und Beobachtungsdaten hat das Potenzial, die Art von Dreifachverzweigungen in einem noch nie dagewesenen Ausmaß zu erklären.
Hier verwenden wir einen multidisziplinären Ansatz, der ein hochmodernes numerisches 3D-Lithosphärenmodell mit geologischen und geophysikalischen Daten aus einzigartigen tektonischen Feldlabors wie dem derzeit aktiven Afar Dreieck in Ostafrika (A) und der kreidezeitlichen Äquatorial-Atlantischen Triple Junction (B) kombiniert. Ziel dieses Projekts ist es, die Rolle und das Zusammenspiel von Schlüsselprozessen bei der Formung von Triple Junctions vom Erdmantel bis zur Oberfläche zu beschreiben. Unsere Ergebnisse werden zu einem Verständnis der komplexen räumlichen und zeitlichen Entwicklung dieser einzigartigen tektonischen Strukturen weltweit beitragen

Projektlaufzeit: 2024-2026
Projektverantwortlicher: Ameha Muluneh (Universität Bremen & GFZ)
Projektmitarbeiter: Marta Pérez‐Gussinyé (Universität Bremen), Sascha Brune, Derek Keir (University of Southampton & University of Florence)