Die Gebirgstopografie ist ein Signal für die klimatisch bedingte Erosion und die tektonische Entwicklung der Vergangenheit. Dieses empfindliche Zusammenspiel kann mit Hilfe numerischer Modelle charakterisiert werden, deren Ergebnisse einen Rahmen für das Verständnis der klimatischen Entwicklung oder für die Vorhersage künftiger Verwerfungen und Erdbeben bieten. Zur Validierung von Modellen über die Wechselwirkungen zwischen Klima und Tektonik während der Gebirgsbildung sind hochauflösende Aufzeichnungen über Erosions- und Sedimentationsraten, Klimavariabilität und Verwerfungsaktivität erforderlich. Standorte mit detaillierten Quartärdaten zu all diesen Variablen sind jedoch selten, was die Validierung von Modellergebnissen erschwert. CosMechNuclides zielt darauf ab, unser Verständnis dafür zu verbessern, wie tektonische und klimatische Variablen die Landschaftsentwicklung beeinflussen, indem wir einen Multisystemansatz in einem Gebiet mit einer Fülle quantitativer Daten zu tektonischen, klimatischen und Erosionsprozessen anwenden. Mit Hilfe von kosmogenen Nukliden und von Drohnen abgeleiteten topografischen Daten erstellen wir eine hochauflösende Aufzeichnung der Verwerfungsraten unter der Sierra de Aconquija (SdA) im Nordwesten Argentiniens. Die Versatzraten werden eine bestehende, vielschichtige Datenbank mit Erosions- und tektonischen Daten aus der SdA ergänzen, die zur Kalibrierung modernster, datengestützter geomechanischer Modelle verwendet werden, die Tektonik, Klima und Erosion während der Gebirgsbildung integrieren. Die Projektergebnisse werden dazu beitragen, zu quantifizieren, wie verstärkte orografische Niederschläge die tektonischen Hebungsraten beeinflussen können, und gleichzeitig helfen, die Erdbebengefahr im Nordwesten Argentiniens zu beschreiben.