Forschungsthemen
Unsere Forschung zielt auf ein umfassendes Verständnis der Deformationsprozesse in Plattengrenzsystemen ab und versucht, Beobachtungen von einzelnen Erdbeben bis hin zu Deformationen auf der geologischen Zeitskala zu integrieren. Dabei nutzen wir eine ganze Reihe von Methoden zur Beobachtung der Deformation an Plattengrenzen über verschiedene Zeitskalen hinweg und ergänzen diese Forschung durch laborgestützte Simulationstechniken. Wir gliedern unsere Arbeit in die folgenden zwei Themenbereiche:
Beobachtung von Prozessen an der Plattengrenze: von Erdbeben bis zu Langzeitdeformationen
Zur Beobachtung der Deformation in Plattengrenzsystemen kombinieren wir Neotektonik, seismotektonische Beobachtung, Paläoseismologie und tektonische Geomorphologie mit der Beobachtung aktiver Deformation mittels verschiedener instrumenteller Techniken; wir führen geodynamische Analysen, strukturelle Modellierung und 2D/3D-Visualisierung durch und analysieren schließlich die Gesteinsmikrostruktur von Plattengrenzverwerfungen anhand von Gewebeanalysen und Thermobarometrie. Der Großteil unserer Forschungsarbeiten erfolgt in den verschiedenen Observatorien, die der Analyse aktiver Prozesse an verschiedenen geodynamischen Systemen (Chile, Nordanatolische Verwerfung, Helenische Subduktionszone, Tien Shan) gewidmet sind und die drei Arten von Plattengrenzsystemen repräsentieren.
Simulation von Prozessen an der Plattengrenze und Verformung
Ergänzend zur Feldbeobachtung setzen wir analoge Simulationen von Deformationen, Erdbebenprozessen, Massenflüssen, Landverschiebungen und Stoßprozessen ein. Wir kombinieren diesen Ansatz mit der numerischen Analyse und Interpretation von beobachteten Deformationsdaten und nutzen verschiedene Simulationsstrategien, um Deformationsprozesse und die strukturelle Entwicklung von Plattengrenzsystemen zu untersuchen. Unser Ziel ist es, zur Entwicklung von integrierten Prozessmodellen für die Deformation von Plattengrenzen beizutragen.