Vorbereitung auf die „Space Tie“ Satellitenmission der ESA | GENESIS-D

Die ESA-Mission GENESIS (Start etwa 2028), wird die erste Mission sein, die alle vier weltraumgeodätischen Techniken – DORIS, GNSS, SLR und VLBI – auf einem einzigen Satelliten vereint. Besonders innovativ ist hierbei die geplante Integration eines VLBI-Senders auf dem Satelliten, der von VLBI-Teleskopen auf der Erde beobachtet werden kann. Diese Kombination der Techniken, soll es ermöglichen, systematische Fehler der Techniken untereinander aufzudecken.

Ziel der Mission ist es, die Realisierung globaler terrestrischer Referenzrahmen zu verbessern. Referenzrahmen sind eine wesentliche Grundlage für die Erdbeobachtung und darauf aufbauende Anwendungen, wie z.B. die Überwachung des Meeresspiegels. Die Genauigkeitsanforderungen wurden vom Global Geodetic Observing System (GGOS) festgelegt und sehen eine Genauigkeit in der Positionsbestimmung von 1 mm sowie eine Langzeitstabilität von 0,1 mm pro Jahr für die Referenzrahmen definierenden Parameter als Ziel vor. Die Bedeutung dieses Ziels wurde auch in einer Resolution der Vereinten Nationen festgehalten.

In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) und dem Deutschen Geodätischen Forschungsinstitut an der Technischen Universität München (DGFI-TUM) führt das GFZ Simulationen durch, die wesentliche Erkenntnisse für die Planung und den Erfolg der Satellitenmission GENESIS liefern sollen. Darüber hinaus umfasst die Arbeit die Verbesserungen des Scheduling und der Simulationen von Satellitenbeobachtungen durch VLBI sowie die Entwicklung neuer Methoden für die Kombination von VLBI Gruppen- und Phasenbeobachtungen.

Das GFZ bringt seine lange Expertise auf dem Fachgebiet und seine international anerkannten Softwarelösungen wie EPOS-OC  in das Projekt ein. Diese Software wird kontinuierlich weiterentwickelt, um die komplexen Daten der Mission zu verarbeiten. Das Projekt GENESIS-D schafft damit die Grundlage, um mit der zukünftigen ersten vollständigen Space Tie Mission die bestmöglichen globalen Referenzrahmen zu bestimmen.

Projektpartner:

  • Sektion 1.2, GFZ
  • Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG)
  • Deutsches Geodätisches Forschungsinstitut an der Technischen Universität München (DGFI-TUM)

Projektdauer:

  • 2025-2028

Finanzierung:

  • Deutsche Raumfahrtagentur im DLR

Projektbezogene Publikationen:

  • Delva, P., Altamimi, Z., Blazquez, A., et al. (2023). GENESIS: co-location of geodetic techniques in space. Earth, Planets and Space, 75(1), 5. https://doi.org/10.1186/s40623-022-01752-w

  • Neumayer KH, Schreiner P, König R, Dahle C, Glaser S, Mammadaliyev N, Flechtner F (2024) EPOS-OC, a universal software tool for satellite geodesy at GFZ. In: Freymueller J, Sánchez L (eds) Proceedings of the IAG Symposia at IUGG Berlin. Springer. https://link.springer.com/chapter/10.1007/1345_2024_260

  • Schuh, H., Heinkelmann, R., Beyerle, G., Anderson, J. M., Balidakis, K., Belda, S., ... & Xu, M. H. (2021). The Potsdam open source radio interferometry tool (PORT). Publications of the Astronomical Society of the Pacific, 133(1028), 104503.

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