EAT | Ostadriatische Tektonik

Aktive Verwerfungen und Oberflächendeformation entlang des Übergangs von der Kollision zur Subduktion am östlichen adriatischen Rand.

Der östliche Adriarand ist eine seismisch aktive Region, die für die 3,5 Millionen Menschen, die in den wenigen Großstädten an der Adria leben, und für die in Betrieb befindlichen Offshore-Erdgasplattformen ein erhebliches Tsunami-Risiko darstellt. 

Der Dinariden-Helleniden Gebirgszug ist durch einen einzigartigen Übergang von ozeanischer zu kontinentaler Subduktion gekennzeichnet: Im Norden drückt die adriatische Platte gegen die Ostalpen und die Dinariden, während der südliche Teil unter den vorrückenden Helleniden subduziert. Albanien, die Republik Nordmazedonien und Nordgriechenland liegen entlang dieses Übergangs, der durch die Kefalonia-Lefkada-Transformzone (KTF) gekennzeichnet ist. Die KTF Blattberschiebung beherbergt intensive Deformation, die zu einer hohen Seismizität führt, wie die großen Erdbeben mit einer Stärke von mehr als Magnitude 6, die diese Region in den letzten Jahrzehnten heimgesucht haben, zeigen.

Insgesamt verursacht dieser Übergang in der Subduktionsdynamik ein komplexes Deformationsfeld an der Oberfläche.

Dieses Projekt vereint ein breites Spektrum an Fachwissen wie Strukturgeologie, tektonische Geodäsie, Seismologie, Sedimentologie und Oberflächengeochemie. Unser Ziel ist es:

  • die Entwicklung dieser Region zu entschlüsseln und die Verteilung der Oberflächendeformation zu verstehen;
  • die kinematische Entwicklung des KTF-Systems und seine Beziehung zu den benachbarten Strukturen (d.h. Katouna-Stamna-Verwerfung, Korinth-Graben, zentralhellenische Scherzone, nordanatolische Verwerfung) zu rekonstruieren.

Letztendlich ist es unser Ziel, das Zusammenspiel und die Rückkopplungsmechanismen zwischen Oberflächenprozessen, Klima, Tektonik und Geodynamik zu entschlüsseln, mit besonderem Augenmerk auf die geologische und seismische Verformung des Randes.

Projektlaufzeit

2022-2027

Zuwendungsgeber

GFZ, DFG SPP DEFORM , University of RomaTre

Kooperationen

Francesca Rossetti, Giorgio Arriga, Paolo Ballato (University Roma Tre, Italy); Joel Szrek (ENS Paris); Maria Giuditta Fellin (ETH Zurich); Bardhyl Muceku, Cercis Durmishi (University of Tirana); Vasiliki Mouslopoulou (NOA, Greece), John Begg (GNS Science, New Zealand)

Publikationen

Rossetti, F., Fellin, M.G., Ballato, P., Faccenna, C., Balestrieri, M.L., Muceku, B., Rondenay, S., Maesano, F.E., Crosetto, S., Durmischi, C. and Bazzucchi, C., 2024. Building the Albanides by deep underplating. Tectonics, 43(11), p.e2024TC008506. https://doi.org/10.1029/2024TC008506

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