FlankEd | Bohrungen an der Flanke des Ätna

FlankEd ist ein internationales Projekt, das die Ursachen für das Abrutschen von Vulkanflanken untersucht, wobei der Schwerpunkt auf der Ostflanke des Ätna liegt. Obwohl der Ätna einer der am besten überwachten Vulkane der Welt ist, fehlen Wissenschaftlern noch immer Antworten darauf, wie Eruptionen, Erdbeben, Gesteinseigenschaften und unterirdische Flüssigkeiten seine langsame Bewegung antreiben. Um dies zu untersuchen, werden Forscher tief in den Vulkan bohren, um Gesteinsproben zu entnehmen und neue Instrumente zu installieren, wodurch das erste langfristige unterirdische Observatorium in Süditalien entsteht. Das Projekt zielt darauf ab, die Überwachung zu verbessern und bessere Instrumente zum Schutz der umliegenden Gemeinden vor Gefahren wie Erdrutschen, Eruptionen und Tsunamis bereitzustellen. Der vollständige Antrag für das ICDP wird im Januar 2026 eingereicht.

FlankEd zielt darauf ab, die physikalischen Mechanismen und Auslöser des Abrutschens von Vulkanflanken zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf der interdisziplinären Überwachung liegt, um entsprechende Signale zu erfassen. Dieser Schwerpunkt ist entscheidend für die Entwicklung von Strategien zur Risikominderung, um die Bevölkerung und die Infrastruktur in der Nähe aktiver Vulkane zu schützen. Die Ostflanke des Ätna ist eines der meistuntersuchten Beispiele für die Instabilität von Vulkanflanken. Trotz umfangreicher Forschungsarbeiten und eines dichten Überwachungssystems sind jedoch mehrere kritische Aspekte nach wie vor ungelöst. Dazu gehört der Zusammenhang zwischen eruptiven Prozessen mit der Tiefe und dem Reibungsverhalten der Gleitflächen, dem Spannungsfeld, den Verbindungen zu kleinskaligen Störungen und Erdbeben, der Gesteinsrheologie, der hydrothermale Zirkulation und der mechanischen Kopplung von Tiefen- und Oberflächenstrukturen.

Die Bohrungen an der Ostflanke werden neue Erkenntnisse zu diesen Fragen liefern und unser Verständnis der Mechanik großer Vulkane erheblich verbessern. Es wird erwartet, dass diese Initiative technologische Innovationen vorantreibt und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen leistet. Bohrkernen und In-situ-Messungen werden mechanische und hydrogeologische Modelle validieren und unser Verständnis der Mechanismen, die das Gleiten an der Flanke des Ätna antreiben, vertiefen.

Ein wichtiges Ergebnis des Projekts wird die Installation modernster Instrumente sein, um die erste Infrastruktur für Tiefenforschung in Süditalien zu schaffen. Durch die Kombination von fortschrittlichen Bohrtechniken, umfassender Gesteinsdatenanalyse, modernster Bohrlochinstrumentierung, numerischer Modellierung und Anwendungen des maschinellen Lernens positioniert sich dieses Projekt an der Spitze der Forschung zu Vulkan-Flankeninstabilitäten. Unser integrierte Ansatz bildet die Grundlage für wirksamere Strategieren der Überwachung und Schadenseindämmung.

Da der Ätna in einem dicht besiedelten und historisch bedeutsamen Gebiet liegt, ist das Projekt von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Die wissenschaftlichen Fortschritte und die Überwachung werden die sozialwissenschaftliche Forschung in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gemeinden, Notdiensten und Regierungsstellen unterstützen. Dabei werden ganzheitliche Multi-Risiko-Szenarien untersucht, darunter Erdbeben, Einstürze, Eruptionen und Tsunamis.

Projektlaufzeit

seit 2025

Zuwendungsgeber

ICDP

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