FlankEd | Bohrungen an der Flanke des Ätna

FlankEd zielt darauf ab, die physikalischen Mechanismen und Auslöser des Abrutschens von Vulkanflanken zu untersuchen, wobei der Schwerpunkt auf der interdisziplinären Überwachung liegt, um entsprechende Signale zu erfassen. Dieser Schwerpunkt ist entscheidend für die Entwicklung von Strategien zur Risikominderung, um die Bevölkerung und die Infrastruktur in der Nähe aktiver Vulkane zu schützen. Die Ostflanke des Ätna ist eines der meistuntersuchten Beispiele für die Instabilität von Vulkanflanken. Trotz umfangreicher Forschungsarbeiten und eines dichten Überwachungssystems sind jedoch mehrere kritische Aspekte nach wie vor ungelöst. Dazu gehört der Zusammenhang zwischen eruptiven Prozessen mit der Tiefe und dem Reibungsverhalten der Gleitflächen, dem Spannungsfeld, den Verbindungen zu kleinskaligen Störungen und Erdbeben, der Gesteinsrheologie, der hydrothermale Zirkulation und der mechanischen Kopplung von Tiefen- und Oberflächenstrukturen.

Die Bohrungen an der Ostflanke werden neue Erkenntnisse zu diesen Fragen liefern und unser Verständnis der Mechanik großer Vulkane erheblich verbessern. Es wird erwartet, dass diese Initiative technologische Innovationen vorantreibt und gleichzeitig einen wesentlichen Beitrag zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen leistet. Bohrkernen und In-situ-Messungen werden mechanische und hydrogeologische Modelle validieren und unser Verständnis der Mechanismen, die das Gleiten an der Flanke des Ätna antreiben, vertiefen.

Ein wichtiges Ergebnis des Projekts wird die Installation modernster Instrumente sein, um die erste Infrastruktur für Tiefenforschung in Süditalien zu schaffen. Durch die Kombination von fortschrittlichen Bohrtechniken, umfassender Gesteinsdatenanalyse, modernster Bohrlochinstrumentierung, numerischer Modellierung und Anwendungen des maschinellen Lernens positioniert sich dieses Projekt an der Spitze der Forschung zu Vulkan-Flankeninstabilitäten. Unser integrierte Ansatz bildet die Grundlage für wirksamere Strategieren der Überwachung und Schadenseindämmung.

Da der Ätna in einem dicht besiedelten und historisch bedeutsamen Gebiet liegt, ist das Projekt von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Die wissenschaftlichen Fortschritte und die Überwachung werden die sozialwissenschaftliche Forschung in Zusammenarbeit mit den örtlichen Gemeinden, Notdiensten und Regierungsstellen unterstützen. Dabei werden ganzheitliche Multi-Risiko-Szenarien untersucht, darunter Erdbeben, Einstürze, Eruptionen und Tsunamis.

Projektlaufzeit

seit 2025

Zuwendungsgeber

ICDP

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