Prof. Dr. Simona Regenspurg, Arbeitsgruppenleiterin in der GFZ-Sektion „Geoenergie“, wurde für ihre vielfältigen wissenschaftlichen Beiträge und ihr Engagement für die Vernetzung der Geothermieszene vom Bundesverband Geothermie mit der Patricius-Medaille ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 18. November 2025 im Rahmen des Deutschen Geothermiekongresses in Frankfurt am Main statt. Mit der Medaille ehrt der Bundesverband Geothermie seit 1994 Persönlichkeiten, „die sich um die Entwicklung der Erdwärmenutzung in hervorragender Weise verdient gemacht haben“. Der Preis besteht aus einer Urkunde und einer Medaille. Die Namensgebung der Medaille geht auf Patricius Bischof von Prusa aus dem Jahr 360 v. Chr. zurück. Mehr dazu lesen Sie hier.
Gewürdigte Verdienste
Bei der Preisverleihung wurden besonders Simona Regenspurgs Verdienste um die Erforschung der Reservoir-Geochemie und von Wasser-Gesteins-Wechsel-Wirkung betont sowie ihr enormes Engagement im Sinne der Stärkung des Wissenstransfers und der Vernetzung von deutschen Geothermieforschenden:
Simona Regenspurg leitet die 2020 gegründete deutsche Sektion von „Women in Geothermal“ WING, eine internationale Netzwerk-Organisation, die sich für die Weiterbildung, die professionelle Entwicklung und das Vorankommen von Frauen in der Geothermie Community einsetzt.
Darüber hinaus ist sie Sprecherin der 2023 maßgeblich von ihr vorangetriebenen und mitgegründeten Geoenergieallianz Berlin Brandenburg (GEB²), ein Netzwerk von zurzeit acht Forschungseinrichtungen der Region, das sich als erster Ansprechpartner versteht für Kommunen, Energieversorger, Politik und Verwaltung zu Fragen der Geoenergie und der Umsetzung von Geoenergieprojekten.
Simona Regenspurg ist auch die Koordinatorin der Fokus Gruppe FK Geothermie in Geo.X, dem Forschungsnetzwerk für Geowissenschaften Berlin und Brandenburg. Hervorgehoben wurde auch ihre Tätigkeit als Leitende Editorin der Fachzeitschrift „Geothermal Energy“.
Zur Person: Forschung
Am GFZ ist Simona Regenpurg seit 2020 Leiterin der Arbeitsgruppe „Geothermische Fluide“ in der Sektion 4.3 „Geoenergie“. Regenspurg erforscht hier unter anderem chemische Reaktionen unter extremen Bedingungen (erhöhter Druck und erhöhte Temperaturen), aber auch die Wechselwirkungen zwischen Thermalwasser und Gestein. Darüber hinaus beschäftigt sie sich in ihrer Forschung mit dem Vorkommen und der Extraktion kritischer Rohstoffe aus Thermalwasser. Sie analysiert dafür die Eigenschaften geothermischer Fluide, um so, gemeinsam mit ihrer Forschungsgruppe, neue Ansätze zur Optimierung der geothermischen Energiegewinnung zu entwickeln. Zu den Großprojekten, an denen sie maßgeblich beteiligt war, zählten u.a. “CRM-Geothermal-Critical Raw Materials from geothermal fluids: Occurence, Enrichment, Extraction“ “ und ”REFLECT – Redefining geothermal fluid properties at extreme conditions to optimise future geothermal energy extraction“.
Karriere
1998 schloss Simona Regenspurg ihr Diplomstudium in Geologie und Hydrogeologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München ab und promovierte 2002 an der Universität Bayreuth. Ihre wissenschaftliche Karriere führte sie anschließend als Post-Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin in die USA, wo sie im Department of Chemistry and Geochemistry an der Colorado School of Mines in Golden (USA) arbeitete, dann nach Schweden an die Königlich Technische Hochschule in Stockholm sowie in die Schweiz an die EPFL in Lausanne. Von 2004 bis 2005 arbeitete sie in Hannover für die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Seit 2009 forscht Simona Regenspurg als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am GFZ Helmholtz-Zentrum für Geoforschung in Potsdam und ist seit 2013 an der FU Berlin tätig, wo sie sich 2016 habilitierte und 2025 eine APL Professur erhielt. Seit 2020 leitet sie die Arbeitsgruppe Geothermische Fluide in der Sektion Geoenergie, für die sie 2021 kurzzeitig die interimistische Leitung übernahm.