GEOFON Datenzentrum erhält “CoreTrustSeal”-Zertifikat

Eine detaillierte Begutachtung zertifiziert das Langzeitarchiv für die langfristige Speicherung seismischer Daten.

Wissenschaftliche Daten müssen heute und in Zukunft zugänglich sein, um ihren Wert für die Gesellschaft zu maximieren. Fördermittelgeber verlangen von den Empfängern von Fördermitteln zunehmend einen Datenmanagementplan, um sicherzustellen, dass die Ergebnisse der geförderten Forschung auffindbar, wiederverwendbar und interoperabel sind und die Forschung reproduzierbar ist (FAIR-Prinzipien). Um diesem Bedarf an langfristiger Aufbewahrung gerecht zu werden, wurden spezielle Repositorien entwickelt, die den PI einen Teil der Arbeitslast abnehmen, die Daten entsprechend aufzubereiten, mit Metadaten zu versehen und langfristig und zu speichern und Nutzern zur Verfügung zu stellen. In seiner 30-jährigen Geschichte hat sich GEOFON als sicheres Archiv für seismische Wellenformdaten aus über 230 verschiedenen seismischen Netzwerken einen Namen gemacht. In diesem Monat wurde diese Arbeit durch die Verleihung des Status „Trusted Repository“ (vertrauenswürdiges Datenarchiv) durch CoreTrustSeal gewürdigt.

Um diesen Status zu erhalten, war eine detaillierte Begutachtung erforderlich, um sicherzustellen, dass für alle Aspekte der Datenkuratierung – Erfassung, Annahme und Aufbewahrung – robuste Prozesse definiert sind. Unabhängige CoreTrustSeal-Gutachter bewerteten die Datenmanagementpraktiken sowie administrative und technische Aspekte des Datenzentrumsbetriebs. Die Zertifizierung trägt dazu bei, potentiellen Nutzern und deren Mittelgeber das Vertrauen zu geben, dass ihre Daten sicher verwahrt, damit einerseits die Reproduzierbarkeit aller Ergebnisse sichergestellt ist und andererseits die Daten für zukünftige, ganz neue Verwendungsmöglichkeiten und weiterführende Studien zur Verfügung stehen.

In der Praxis unterstützt GEOFON die PIs bei der Vorbereitung ihrer Datensätze für die Archivierung, indem es sorgfältig beschreibende Metadaten erstellt, um eine reichhaltige „Landing Page“ für jedes archivierte Netzwerk zu gewährleisten und alle Kontextinformationen wie Instrumententypen bereitzustellen, die für zukünftige wissenschaftliche Untersuchungen benötigt werden. Die Daten können über Webdienste in großen Mengen abgerufen oder interaktiv erkundet werden.

Teammitglied Susanne Hemmleb ist seit langem eine vertraute Ansprechpartnerin für viele PIs, die bei GEOFON archivieren. Sie ordnete ein: „Wir verfügen über Daten von etwa 16.000 Stationen weltweit, und es ist uns sehr wichtig, diesen unschätzbaren Bestand an Beobachtungen für unsere Partner verfügbar zu halten.“ Dies erfordert beträchtliche Speicher- und Backup-Kapazitäten sowie einen kontinuierlich guten Netzwerkzugang. „Die Aufbewahrung und Verwaltung des Zugangs zu diesem wachsenden Archiv, das derzeit etwa 200 TB umfasst, ist eine enorme Aufgabe, die wir nur durch die Zusammenarbeit mit den Abteilungen Daten- und Informationsmanagement (Sektion 5.1) und IT-Services und -Betrieb (Sektion 5.3) des GFZ, dem Helmholtz Open Science Team und dem Scientific Computing Center des Karlsruher Instituts für Technologie bewältigen können. Wir sind den vielen Kollegen dankbar, die mit uns zusammenarbeiten, um ihre Daten zu archivieren“, fügte sie hinzu.

Professor Frederik Tilmann, Sprecher der Modularen Erdsystem Infrastruktur (MESI) des GFZ, erklärte, dass vertrauenswürdige Datenarchive eine unverzichtbare Ressource für die moderne geophysikalische Forschung sind, darunter auch für Data-Mining- und KI-Ansätze. „Wichtig ist, dass spezialisierte Datenzentren wie das GEOFON-Datenzentrum das Rückgrat für föderierte multidisziplinäre E-Infrastrukturen wie EPOS, das Europäische Plattenbeobachtungssystem, bilden, die es Wissenschaftlern ermöglichen, verschiedene Arten von Daten aus mehreren Quellen nahtlos abzurufen. Darüber hinaus hängen neu geplante Infrastrukturen, wie beispielsweise die Einrichtung eines unterseeischen Beobachtungssystems auf Grundlage von Telekommunikationskabeln (SAFAtor-Projekt), entscheidend von den Verbesserungen im Bereich Metadatenmanagement und -bereitstellung ab, die am GFZ entwickelt werden“, sagte er.

Das GEOFON-Team nutzt auch EU-Projekte, die auf eine Erweiterung des Zugangs abzielen, insbesondere Geo-INQUIRE, und verbessert seine Dienste kontinuierlich, indem es neue Instrumententypen bereitstellt, KI-Anwendungen, Cloud Computing und damit verbundene Dienste integriert und zur globalen Harmonisierung von Standards beiträgt. Damit die Datendienste für die Rezertifizierung im Jahr 2028 noch besser werden!
 

Weiterführender Link: “2028-12-03 - GEOFON - CoreTrustSeal Requirements 2023-2025.” DataverseNL. https://doi.org/10.34894/BIEFEB

Weiterführender Link: “GFZ Seismological Data Archive: Networks archived at GEOFON” GEOFON. https://geofon.gfz.de/waveform/archive/

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